Eine Operation bringt neben Unannehmlichkeiten eine gewisse Angst und Besorgnis mit sich. Wir hoffen mit dieser Anleitung typischen Fragen entgegenzukommen, um Sorgen so weit wie möglich zu vermeiden.
Schwellungen im Mund sind nach einer Operation in keiner Weise ungewöhnlich. Die Schwellung kann noch 1 - 2 Tage nach der Operation zunehmen und 2 - 5 Tage nach dem operativen Eingriff anhalten.
Die Schwellung besteht in der Regel aus einer Ansammlung von Flüssigkeit und ist kein Zeichen für eine Entzündung. Die Schwellung kann vermindert werden, wenn man während der ersten 12 Stunden nach der Operation einen Eisbeutel auf die Wange legt. Eine Tüte gefrorener Erbsen eignet sich ausgezeichnet zu diesem Zweck. Vermeiden Sie anschließend Kälte und Zug.
Wenn:
- die Schwellung nach den ersten 24 Stunden heftig zunimmt
- Sie Schluckbeschwerden empfinden
- Fieber auftritt
kann von einer Entzündung die Rede sein, und Sie sollten Kontakt mit der Klinik aufnehmen.
Die ersten Tage nach der Operation kann es zu Schmerzen kommen. In der Regel reicht es aus, die vereinbarten schmerzstillenden Tabletten einzunehmen. Vermeiden Sie die Einnahme anderer Typen von Tabletten als die, die mit der Klinik vereinbart wurden. Sind die Schmerzen heftig und nehmen sie zu, sollten Sie Kontakt mit der Klinik aufnehmen und Rat einholen.
Blutungen kommen fast immer nach einer Operation in geringem Umfang vor. Der Speichel kann die ersten 24 Stunden nach einer Operation rot wirken, und es kann in den ersten 24 Stunden nach der Operation eine leicht sickernde Blutung aus der Wunde auftreten.
Vermeiden Sie in der ersten Woche nach der Operation physische Anstrengungen.
Liegen Sie in der Nacht mit hochgelegtem Kopf.
Wenn kräftigere Blutungen aus der Wunde auftreten, sollten Sie vorsichtig ein festes, reines Gazetampon oder eine Watterolle auf die Wunde legen und dies 15 Minuten lang festhalten. Die Behandlung kann, wenn nötig, wiederholt werden. Gelingt es nicht, die Blutung auf diese Weise zu stoppen, sollten Sie die Klinik kontaktieren.
Die Wunde sollte man möglichst in Ruhe lassen. Vermeiden Sie jeden Kontakt mit den Fingern, Zahnstochern, Zahnbürste oder einem Taschentuch. Vermeiden Sie die Wunde mit der Zunge zu berühren oder an der Wunde zu saugen. Die Wunde im Mund kann nach einigen Tagen weiß oder gelb aussehen. Das ist normal und in der Regel kein Zeichen für eine Entzündung.
Mundhygiene ist sehr wichtig, auch nach einer Operation. Der Mund muss so sauber wie möglich gehalten werden.
Die Zähne sollen normal gebürstet werden, aber im operierten Bereich mit Rücksicht auf die Wundheilung und eventuelle Fäden nur sehr vorsichtig. Es darf nicht direkt auf der Wunde gebürstet werden!
Mundspülungen müssen in den ersten Tagen mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden. An den folgenden Tagen muss der Mund nach jeder Mahlzeit und auch morgens und abends gespült werden.
Zur Spülung des Mundes wird Chlorhexidin 0,1% empfohlen. Gewöhnliche Mundspülungen können auch mit warmem Salzwasser vorgenommen werden (1/2 - 1 Teelöffel Kochsalz auf 1 Glas gekochtes Wasser) oder mit warmem Kamillentee.
Essen muss in den ersten beiden Stunden nach der Operation unterlassen werden. Flüssigkeit kann eingenommen werden. Während der ersten 24 Stunden nach der Operation sollte die Kost soweit wie möglich flüssig oder sehr weich sein. An den folgenden Tagen können Sie flüssige und weiche Kost kombinieren bis Sie fühlen, dass Sie mehr normale Kost einnehmen können. Es ist wichtig, dass sie sowohl nahrhafte als auch vitaminreiche Kost nach einer Operation zu sich nehmen.
Es ist wichtig, dass sie nicht auf der Wunde kauen, und versuchen Sie, soweit wie möglich, auf der gesunden Seite des Mundes zu essen. Warten Sie mit dem Kauen normaler Kost auf der operierten Seite bis nach der ersten Kontrolle und bis die Fäden gezogen worden sind.
Sollten akute Probleme auftreten, bei denen Sie schnellere Hilfe oder eine Notbehandlung außerhalb der Öffnungszeiten der Klinik bedürfen, sollten Sie ihren Arzt oder eventuell die nächste - Notfallstation - aufsuchen.