Die hier wiedergegebenen Richtlinien gelten nur für Patienten, die unter örtlicher Betäubung operiert werden. Patienten, die unter Vollnarkose operiert werden, sollten den Anweisungen folgen, die der Narkosearzt in der Klinik gibt.
Die allgemeine Situation
Trotz der Änderungen, die kurz nach der Operation nötig sind, sollte die Kost, die man zu sich nimmt, ausgewogen und nahrhaft sein. Deshalb wird empfohlen, dass man vor der Operation und während der Heilungsphase, also während das Implantat im Kiefer festwächst (4-6 Monate), seine tägliche Kost mit mineralhaltigen Vitamintabletten ergänzt.
Rauchen hat einen geringen, aber doch merkbar negativen Einfluß auf die Fähigkeit des Knochens, ein Implantat aufzunehmen. Die Ursachen in dieser Hinsicht sind noch nicht geklärt. Aber man sollte das Rauchen möglichst vermeiden oder auf jeden Fall bereits 3 Wochen vor dem Eingriff den Tabakverbrauch auf das geringst mögliche Maß herabsetzen und mindestens ca. 6 Monate nach der Implantatoperation die Abstinenz fortsetzen.
Physisch anstrengende Aktivitäten sollten auf jeden Fall bis mindestens eine Woche nach der Operation vermieden werden. Fieber, Grippe oder eine Erkältung in den Tagen kurz vor der Operation können das Immunsystem belasten, und Sie sollten sich deshalb rechtzeitig mit der Klinik in Verbindung setzen, um eventuell die Operation auf einen anderen Tag zu verschieben.
Der Operationstag
Kommen Sie ausgeruht zur Operation. Stress und Müdigkeit sollten vermieden werden.
Essen sie eine gute und nährende Mahlzeit und nehmen Sie 1-2 Stunden vor der Operation reichlich Flüssigkeit zu sich. Kommen Sie frühzeitig. Patienten, die vereinbart haben, eine beruhigende Tablette vor der Operation einzunehmen, müssen spätestens 1/2 Stunde vor Beginn der Operation kommen.
Prämedikation sind Medikamente, die der Implantologe vor der Operation verordnet. Sie sollten bereits in der Blutbahn wirken, wenn mit der Operation begonnen wird. Normalerweise handelt es sich um folgende Wirkstoffe:
1) Antibiotika (vorbeugend, bekämpft Infektionen) (z.B. Penizillin)
2) Entzündungsbekämpfende (antiinflammatorische) Wirkstoffe (diese vermindern den Umfang von Schwellungen und fördern die Wundheilung) (z.B. Ibuprofen). Manche dieser Wirkstoffe haben auch eine schmerzlindernde Wirkung.
Die Medikamente werden auf Rezept verordnet, das Sie von Ihrem behandelnden Arzt erhalten, wenn der Termin für die Operation vereinbart wird.
Die Medikamente müssen wie auf dem Rezept angegeben eingenommen werden, das heißt ca. 1 1/2 Stunden bevor die Operation beginnen soll.
Beruhigende Medikamente werden erst verabreicht, wenn der Patient in die Klinik kommt.
Allen Patienten, die einen Termin zur Behandlung vereinbaren, wird eine entspannende Tablette vor der Operation angeboten. Vielen Patienten tut die leicht beruhigende Medizin vor einer Operation sehr gut. Die Patienten, die vereinbart haben, eine solche Tablette zu erhalten, sollten spätestens 1/2 Stunde vor der Operation kommen.
Wer beruhigende Medizin bekommt, muss dafür sorgen mit einer/m Angehörigen oder FreundIn zu vereinbaren, dass er/sie nach der Operation von der Klinik abgeholt wird. Man darf nicht alleine am Straßenverkehr teilnehmen, wenn man Beruhigungstabletten eingenommen hat.
Die Operation
Die Operation ähnelt in vielen Hinsichten einer normalen zahnärztlichen Behandlung. Die hygienischen Vorkehrungen sind jedoch umfangreicher.
1) Sie werden lokal betäubt, wodurch der Kieferknochen, der das Implantat aufnehmen soll, völlig gefühllos wird.
2) Sie werden dazu angeleitet den Mund mit Chlorhexidin 0.1% zu spülen, um die Mundhöhle kurz vor der Operation zu reinigen.
3) Die Lippen und der Bereich um den Mund herum werden vom Operationsassistenten mit einem desinfizierenden Mittel gewaschen, so dass der Implantologe arbeiten kann, ohne schädliche Bakterien aus diesen Bereichen in die Operationswunde im Mund zu übertragen.
4) Statt eines gewöhnlichen Kleidungsschutzes bekommen Sie einen sterilen Schutz, der ebenfalls das Risiko, Bakterien von außen in die Operationswunde zu übertragen, verhindert. Es ist wichtig, dass Sie während der ganzen Behandlung Hände und Arme unter dem sterilen Schutz halten, wie man es Ihnen zeigen wird. Sie dürfen unter keinen Umständen die Hände während der Operation zum Mund oder zur Nase führen. Bitten Sie den Operationsassistenten stattdessen um Hilfe. Wir sind für Sie da.
5) Auch der Implantologe und der Operationsassistent ziehen sterile Operationskleidung sowie Haube und Mundschutz an.
6) Zuletzt kontrolliert der Facharzt, ob die Betäubung vollständig wirkt, bevor mit der Operation begonnen wird.
Die ganze Behandlung wird unter maximalen hygienischen Vorkehrungen durchgeführt, um das Risiko einer Wundinfektion herabzusetzen.
Alle Instrumente, außer den sterilen Wegwerfinstrumenten, werden vor Gebrauch sterilisiert. Es werden ausschließlich klinisch erprobte, zugelassene und CE-markierte Produkte für die Behandlung verwendet. Biomaterialien, Implantate und Implantatkomponenten werden steril versiegelt geliefert, und die Verpackungen werden erst unmittelbar vor Gebrauch im Operationsraum geöffnet.